In einer Zeit, in der Mobilfunknutzer zunehmend nach Flexibilität und Kostenkontrolle suchen, stellt sich die Frage nach Anbietern wie Simon Mobile besonders. Simon Mobile, seit 2021 als Discountermarke des Vodafone-Konzerns am Markt, positioniert sich mit einem charmanten Waschbär als Maskottchen und einem klaren Fokus auf junge, preisbewusste Zielgruppen. Aber ist Simon Mobile eigentlich ein Prepaid-Anbieter? Die Antwort ist ein klares Nein.
Simon Mobile basiert auf einem Postpaid-Modell, bei dem Leistungen im Voraus genutzt und monatlich per Lastschrift abgerechnet werden. Im Gegensatz zu klassischen Prepaid-Tarifen, die auf Guthabenaufladung setzen, erfordert Simon Mobile keine manuelle Aufladung – stattdessen läuft alles automatisch und flexibel, ohne feste Vertragslaufzeit. Das macht es zu einer Art Hybrid: Es kombiniert die Freiheit von Prepaid mit der Bequemlichkeit von Postpaid, ohne die typischen Fallstricke beider Welten.Um das zu verstehen, lohnt ein Blick auf die Grundprinzipien. Prepaid-Anbieter wie Aldi Talk oder Lebara funktionieren nach dem Pay-as-you-go-Prinzip: Der Kunde lädt Guthaben auf eine SIM-Karte auf, das dann für Anrufe, SMS und Daten abgerechnet wird. Sobald das Guthaben aufgebraucht ist, endet die Nutzung, bis nachgeladen wird. Das schützt vor unerwarteten Rechnungen und eignet sich ideal für Gelegenheitsnutzer oder solche, die strenge Budgetgrenzen setzen wollen.
TIPP Wer Prepaid im Vodafone Netz sucht, findet dieses bei Anbieter wie der Vodafone Callya Freikarte, den LIDL Connect Prepaid Sim oder auch bei den FYVE Prepaid Karten.
Simon Mobile: günstig, monatlich kündbar, aber kein Prepaid
Simon Mobile hingegen ist ein monatlich kündbarer Vertragstarif im Vodafone-D-Netz (D2), der Allnet-Flat für Telefonie und SMS sowie großzügiges Datenvolumen bietet – aktuell von 20 GB bis zu 150 GB, je nach Variante. Die Geschwindigkeit liegt bei bis zu 150 Mbit/s in LTE und 5G, inklusive EU-Roaming ohne Aufpreis. Keine Anschlussgebühren, keine Hardware-Bundles (es ist rein SIM-only) und die Option, den Vertrag bis zu drei Monate zu pausieren, unterstreichen die Flexibilität. Dennoch: Als Postpaid-Anbieter übernimmt der Kunde ein minimales Restrisiko, etwa bei Roaming-Überziehung außerhalb der EU, wo Zusatzoptionen wie Travel-Data (für 100 Länder) gebucht werden können.Die Unterschiede zwischen Simon Mobile und einem echten Prepaid-Anbieter wie Callya (ebenfalls Vodafone) sind vielfältig und betreffen vor allem Abrechnung, Flexibilität, Leistung und Zielgruppen. Zunächst die Abrechnung: Bei Prepaid muss der Nutzer aktiv Guthaben managen, was Disziplin erfordert, aber absolute Kostensicherheit bietet – maximal ausgeben, was aufgeladen wurde. Simon Mobile rechnet monatlich ab, was bequemer ist, da kein Aufladen nötig, aber potenziell zu Überraschungen führen kann, wenn Optionen hinzugebucht werden.
Preise bei Simon starten bei 8,99 € für 20 GB (bei Rufnummernmitnahme von ausgewählten Anbietern wie congstar oder 1&1), steigen aber auf 14,99 € für den Basispreis, wenn man von Vodafone oder Otelo kommt. Im Vergleich: Callya bietet 15 GB für 9,99 € als Prepaid-Flat, aber mit manueller Verlängerung. Hier zeigt sich ein Kernunterschied: Simon Mobile ist skalierbar – Kunden können monatlich mehr Daten buchen (z. B. +10 GB für 5 €), während Prepaid oft pauschale Pakete erfordert, die neu aufgeladen werden müssen.Ein weiterer Aspekt ist die Bindung. Prepaid-Karten sind prinzipiell unbefristet, solange Guthaben da ist, und erfordern keine Kündigung – man hört einfach auf aufzuladen. Simon Mobile hingegen ist monatlich kündbar mit einer Frist von einem Monat zum Monatsende, was fast identisch wirkt, aber rechtlich ein Vertrag ist. Die Pausenoption von bis zu drei Monaten bei Simon ist einzigartig und eignet sich für Reisende oder Saisonale, die den Tarif winterpause setzen wollen – etwas, das Prepaid nicht explizit bietet, da Guthaben einfach verfällt oder pausiert. Technisch nutzen beide das gleiche Vodafone-Netz, doch Simon Mobile aktiviert 5G automatisch und kostenlos, was bei manchen Prepaid-Tarifen extra kostet oder gar nicht verfügbar ist. Zudem gibt es bei Simon WiFi-Calling inklusive, für Anrufe über WLAN in Deutschland, was die Abdeckung verbessert.
Für wen lohnt welches Modell von Simon Mobile?
Prepaid passt zu Gelegenheitsnutzern, Jugendlichen ohne Bonitätsprüfung oder Expats, die kurzfristig online bleiben wollen – es ist anonymer (obwohl Ident-Check seit 2017 Pflicht ist) und risikofrei. Simon Mobile zielt auf Einsteiger, Studenten, Familien und Senioren ab, die konstante Leistung brauchen, ohne langfristig gebunden zu sein. Der Preisvorteil entfaltet sich bei höherem Verbrauch: 150 GB für 21,99 € bei Simon schlägt Prepaid-Äquivalente, die oft teurer pro GB werden. Aktuelle Deals, wie der 50-GB-Tarif für 9,99 € in den Deal-Wochen (Stand Oktober 2025), machen es noch attraktiver. Nachteile? Der Preis hängt von der Herkunftsrufnummer ab – ein Umweg über einen Prepaid-Anbieter kann das umgehen, ist aber aufwendig. Auch fehlt ein physischer Shop-Netz, alles läuft online.Zusammengefasst überwiegen bei Simon Mobile die Vorteile der Postpaid-Struktur: Mehr Volumen, bessere Integration und Skalierbarkeit, ohne die typische Prepaid-Starre. Für den Durchschnittsnutzer, der 20–50 GB monatlich verbraucht, ist es eine smarte Wahl – günstiger als viele Postpaid-Konkurrenten, flexibler als Prepaid. Wer absolute Kontrolle will, bleibt bei Prepaid; wer Bequemlichkeit sucht, wechselt zu Simon. Insgesamt revolutioniert Simon den Markt, indem es Prepaid-Ängste abbaut und Postpaid entbürokratisiert – ein Waschbär-Wunder im D-Netz.
Aspekt | Simon Mobile (Postpaid) | Typischer Prepaid-Anbieter (z. B. Callya) |
---|---|---|
Abrechnung | Monatlich per Lastschrift, automatische Abbuchung | Guthabenaufladung im Voraus, manuell |
Flexibilität | Monatlich kündbar, bis 3 Monate pausierbar | Unbefristet, kein Kündigungsbedarf |
Datenvolumen | 20–150 GB, erweiterbar | Oft 10–30 GB pro Paket, festere Limits |
Preisbeispiel | Ab 8,99 € (mit Mitnahme), bis 21,99 € | Ca. 9,99 € für 15 GB, höher pro GB bei Extra |
Netz & Extras | Vodafone D2, 5G inkl., WiFi-Calling | Vodafone, 5G oft extra, keine Pausenoption |
Zielgruppe | Studenten, Familien, konstante Nutzer | Gelegenheitsnutzer, Budgetbewusste |
Risiko | Mögliche Überziehung bei Optionen | Keine Überziehung, Guthaben-Limit |

Ich schreibe bereits seit 2006 rund um die Themen Prepaid, Mobilfunk und Kommunikation und begleite die Entwicklungen auf dem Markt seit dieser Zeit intensiv und durchaus auch kritisch. Das Internet hat in diesem Segment viel verändert und ist zu einer wichtigen Informationsquellen geworden, die vielfach die Mobilfunk-Fachgeschäfte abgelöst hat. Sollte es Fragen oder Anmerkungen zum Artikel geben – gerne in den Kommentaren oder auch direkt in den soazialen Netzwerken. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?
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